Am vergangenen Samstag war es wieder so weit, 25 Geflüchtete verschiedener Nationalitäten, aber auch deutsche Ehrenamtliche folgten dem Aufruf des Integrationsvereins Weinstadt, um bei der Markungsputzete tatkräftig mitzuhelfen.
Eine kleinere Gruppe kümmerte sich um das Gelände bei der Gemeinschaftsunterkunft Heuweg, alle anderen reinigten den Bereich Kalkofen bis zum Gewerbegebiet beim S-Bahnhof Stetten-Beinstein, sowie den Weg auf der anderen Seite der B29 von achtlos weggeworfenem Müll.
Es war wieder einmal erschreckend, wie stark unsere schöne Stadt von einigen Mitbürgern als Müllkippe missbraucht wird. Besonders unangenehm aufgefallen sind die vielen Fast-Food-Verpackungen und Zigaretten-Kippen, aber auch gefüllte Hundekotbeutel.
Sehr positiv dagegen war die Rückmeldung von Geflüchteten, dass sie durch ihre Mithilfe etwas an die Weinstädter Gemeinschaft zurückgeben konnten. Deshalb auch an dieser Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön an alle Helferinnen und Helfer.
Karlheinz Ecke
Am Donnerstag, den 6. März, veranstaltete der Integrationsverein in Zusammenarbeit mit der Industrie- und Handelskammer eine Veranstaltung zum Thema „Ausbildung in Unternehmen in Deutschland“. Die Veranstaltung richtete sich an geflüchtete Jugendliche und deren Eltern, die in den nächsten Jahren eine berufliche Ausbildung beginnen möchten. Frau Jagusch von der IHK informierte über das Thema Ausbildung mit folgenden Schwerpunkten:
- Was ist eine duale Ausbildung?
- Wie bekomme ich einen dualen Ausbildungsplatz? (Voraussetzungen, Bewerbungsverfahren, Praktikum oder Einstiegsqualifizierung EQ)
- Vorteile der dualen Ausbildung
Darüber hinaus informierte sie über das Projekt „Integration durch Ausbildung – Perspektiven für Zugewanderte“, das sie zusammen mit einer ukrainischen Kollegin bei der IHK-Rems-Murr in Waiblingen betreut.
Im Rahmen dieses Projektes bot sie ihre Unterstützung auf folgenden Gebieten an:
- Beratungsgespräche zum Thema Ausbildung
- Hilfe bei der Berufswahl
- Unterstützung beim Schreiben von Bewerbungsunterlagen
- Hilfe bei der Suche nach Praktikums- und Ausbildungsstellen
Insgesamt nahmen rund 20 interessierte Personen – neben Ehrenamtlichen aus dem Integrationsverein vor allem Geflüchtete aus der Ukraine, aus dem Libanon, aus Syrien und aus Kamerun teil. Interessant waren auch die unterschiedlichen Ausbildungswünsche der Teilnehmer: Sie reichten von Kfz-Mechatroniker, Elektroniker über Altenpfleger bis hin zur Erzieherin. Die Veranstaltung war für alle sehr informativ – nicht nur wegen der ausführlichen und kenntnisreichen Informationen von Frau Jagusch, sondern auch wegen der vielen Fragen und anregenden Diskussionen.
Der Integrationsverein bedankt sich sehr herzlich bei Frau Jagusch für ihre Unterstützung und ihr Engagement.
Am 26. Februar haben 55 Mitglieder bei der Mitgliederversammlung den neuen Vorstand des Integrationsvereins Weinstadt e.V. für die nächsten zwei Jahre gewählt.
Der Vorstand setzt folgendermaßen zusammen:
Vorsitzender: Lothar Holzwarth
Stellvertretende Vorsitzende: Anna Fränkel
Schatzmeister: Karlheinz Ecke
Schriftführer: Peter Hock
Beisitzer/in: Rawan Reslan, Dmytro Linkov, Taha Yehya und Antonia Röhrle.
Kooptierte Mitglieder:
Für die Kreisdiakonie Reinhard Bihlmeyer
Für die Stadt Weinstadt: Integrationsbeauftragte Andrea Paasch.
Als Rechnungsprüfer wurden Heinz Schnürle und Martin Krohn gewählt. Für das Team des Koordinierungsausschusses wurden Dietrich Kunze und Heinz Schnürle bestätigt.
Aus dem bisherigen Vorstand sind Wajiha Said und Hedayat Seyedi ausgeschieden. Wir haben beiden mit einem kleinen Präsent für ihr Engagement gedankt.
Ebenso ist der bisherige Rechnungsprüfer Rainer Bliesener ausgeschieden. Die Mitgliederversammlung bedankte sich bei ihm auch für das hohe Engagement in der langen Zeit als 1. Vorsitzender des Integrationsvereins Weinstadt e.V.
Ebenso bedankte sich die Mitgliederversammlung bei Barbara Mansperger für ihre zehnjährige Arbeit als ehrenamtliche Deutschlehrerin und Koordinatorin für das Deutschteam.
Beide wurden von der Mitgliederversammlung einstimmig zu Ehrenmitgliedern ernannt.
Nach der Veranstaltung „10 Jahre gemeinsam in Weinstadt“ im letzten Jahr lautet der Slogan für dieses Jahr „gemeinsam geht es weiter“.
Im Kleiderladen, der Fahrradwerkstatt, im Deutschteam, in der Arbeitsgruppe Arbeit und Ausbildung, beim Café der Kulturen, beim Dienstagstreff in der Gemeinschaftsunterkunft Cabrio-Gelände, beim Team in der Gemeinschaftsunterkunft Heuweg, bei Hilfe im Alltag und bei Weinstadt United bringen sich viele Mitglieder von Verein und Freundeskreis ein.
In Kooperation mit dem WeiBIM und dem Stadtjugendreferat haben wir einen Infoabend zu den Bundestagswahlen durchgeführt und auf Anregung von Geflüchteten aus der Ukraine hat unser Team Arbeit und Ausbildung eine Infoveranstaltung zur Selbstständigkeit in Deutschland durchgeführt.
Weiterhin beinhaltet das Jahresprogramm 2025 eine Infoveranstaltung des Teams Arbeit und Ausbildung in Zusammenarbeit mit der IHK zum Thema Ausbildung in Deutschland. Am Ende des Ramadans laden muslimische Geflüchtete zum schon traditionellen Zuckerfest ins Integrationshaus ein. Im Mai findet unser großer Mitgliederausflug und im Juli unser großes Sommerfest rund um das Integrationshaus statt. Beim zehnjährigen Jubiläum der EVA werden wir uns ebenso einbringen, wie bei den Interkulturelle Wochen der Stadt Weinstadt. Zum Jahresende sind wir beim Advent im Endersbacher Oberdorf vertreten und der Nikolaus kommt auch wieder ins Cabrio.
Weitere Ideen für Veranstaltungen und deren Ausgestaltung wird der neugewählte Vorstand aufnehmen und rechtzeitig schriftlich darüber informieren und dazu einladen. Lebendig und vielfältig im gemeinsamen Engagement für Geflüchtete und bedürftige Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern in Weinstadt bringen sich die zahlreichen Aktiven der zurzeit 318 Mitgliedern aus 19 Nationen ein. Der Vorstand bedankte sich bei allen.
Der neue Vorstand, von links nach rechts: Rawan Reslan, Lothar Holzwarth, Taha Yehya, Peter Hock, Dmytro Linkov, Anna Fränkel, Andrea Paasch,, Reinhard Bihlmeyer, Karlheinz Ecke, Antonia Röhrle
Am 17. Februar fand im Integrationshaus eine Informationsveranstaltung zum Thema "Selbständigkeit in Deutschland ". Ca. 20 interessierte Geflüchtete folgten den kompetenten Ausführungen eines Spezialisten des Jobcenters. Es wurden Themen wie z.B. die wichtigsten Problemstellungen vor Beginn der Selbständigkeit, Erstellen eines Business-Plans, Betriebshaftpflicht, Hilfe durch Steuerberater angesprochen. Darüber hinaus wurden Ansprechpartner bei der IHK, dem Jobcenter und bei der Stadt/Gewerbeamt genannt. Interessant waren auch die angestrebten Geschäftszwecke der Teilnehmer: Kosmetikstudio, IT-Beratung, Reisebüro, osteuropäische Küche/Lebensmittel und Schneckenzucht.
Am Sonntag den 9.2. haben wir dieses Jahr unser erstes Café der Kulturen vom Integrationsverein Weinstadt im alten Rathaus in Großheppach gefeiert. Aufgrund der hohen Besucherzahl mussten wir unsere Bestuhlung immer mehr erweitern. Bei Kaffee und Kuchen fand ein reger Austausch unter den Gästen aus vielen verschiedenen Kulturen statt. Zur musikalischen Untermalung trug "Dima", unser junger ukrainischer Gitarrenspieler bei. Für das große Kuchenbuffet möchten wir uns noch bei den zahlreichen Spendern herzlich bedanken. Auch den Helfern in der Küche ein großes Dankeschön. Sicherlich wird es nicht das letzte Café der Kulturen in diesem Jahr gewesen sein.
Im Januar hat der Vorstand des Integrationsvereins Weinstadt e.V. alle aktiven Helferinnen und Helfer in das Integrationshaus eingeladen, um sich bei ihnen für ihr hohes ehrenamtliches Engagement im Jahr 2024 zu bedanken. Neben den schon traditionellen Uschis Maultaschen wurde den Anwesenden ein wechselndes Programm aus Musik, Reden und Bilddokumentationen unserer Arbeit im letzten Jahr geboten.
Der Vorstand des Integrationsvereins Weinstadt e.V. bedankt sich bei allen Aktiven im Verein und Freundeskreis Asyl für ihre tolle Arbeit in den einzelnen Aufgabenbereichen in diesem Jahr.
In den Teams des Kleiderladens, der Fahrradwerkstatt, im Deutschunterricht, im Café der Kulturen, bei den Begegnungscafés, bei Arbeit und Ausbildung, dem Dienstagstreff in der Gemeinschaftsunterkunft Cabrio-Gelände, in der Gemeinschaftsunterkunft Heuweg, bei Hilfe im Alltag für Geflüchtete, bei den Sprachvermittlerinnen, bei Ausflügen, bei Weinstadt United, dem Projektteam „10 Jahre gemeinsam in Weinstadt“ und den gemischten Teams von Geflüchteten und Einheimischen beim Auf- und Abbau und Verpflegung bei Veranstaltungen wurde Großartiges geleistet.
Unser Dank richtet sich auch an die Sozialarbeiter, die Integrationsmanagerinnen, das Amt für Familie, Bildung und Soziales, den Gemeinderat und unseren OB, Herrn Scharmann, für die gute Zusammenarbeit und Unterstützung unserer ehrenamtlichen Arbeit. Dasselbe gilt für den Kreisdiakonieverband und den zuständigen Stellen beim Landratsamt Rems-Murr-Kreis. Ein großes und herzliches Dankeschön geht auch an den WeiBIM und die im Gremium vertretenen Organisationen für die gemeinsamen Netzwerkaktivitäten in unserer Stadt.
Allen zusammen wünscht der Vorstand des Integrationsvereins gesegnete Weihnachten und alles Gute für das Jahr 2025.
Für den Vorstand Lothar Holzwarth
Am 6. Dezember war der Nikolaus mit kleinen Geschenken für Kinder in der Gemeinschaftsunterkunft Cabrio-Gelände. Musikalische Beiträge sorgten für weihnachtliche Stimmung unter den internationalen Anwesenden und zur Stärkung gab es Punsch, Glühwein und Hefezopf für alle.
Am 1. Dezember hat der schon traditionelle Advent im Endersbacher Oberdorf stattgefunden. Der Integrationsverein hat wieder einen Pavillon aufgebaut. Großen Anklang bei den Besucherinnen und Besuchern fanden unsere gespendeten deutschen, ukrainischen und arabischen „Gutsle“. Auch die von uns zubereiteten Falafel waren bereits eine Stunde vor Schluss ausverkauft. Allen Helferinnen und Helfern und Spenderinnen und Spendern nochmals herzlichen Dank.
Am Sonntag, den 27. Oktober ist das Café der Kulturen an seine alte Wirkungsstätte in das Alte Rathaus in Großheppach zurückgekehrt. Im Jahr 2015 hat Petra Kern mit einem kleinen Team angefangen. 4 Jahre lang war das Café der Kulturen als Begegnungsstätte für Geflüchtete und Einheimische jeden Mittwoch geöffnet. Nach unserer Renovierung des Integrationshauses ist das Café der Kulturen in die Zügernbergstraße 36/2 umgezogen.
Vor 2 Jahren, nach dem Ankommen vieler Geflüchteten aus der Ukraine fand das Café der Kulturen als Willkommenscafé in Zusammenarbeit des Integrationsvereins mit dem Amt für Familie, Bildung und Soziales wieder im Alten Rathaus statt. Wie sich herausstellte waren diese Räumlichkeiten allerdings ob der zahlreichen Besucher viel zu klein. Daraus folgte der Umzug des Willkommens- und Begegnungscafés in das Gemeindehaus der ev. Kirchengemeinde Beutelsbach und eine Kooperation mit der ev. Kirchengemeinde, dem Amt für Familie, Bildung und Soziales und dem Integrationsverein hat sich daraus entwickelt. Über 2 Jahre lang wurden, organisiert von Lisa Ecke und ihrem Team, im Abstand von vier Wochen die Türen im Gemeindehaus geöffnet. Aufgrund diverser Veränderungen, wie Sprachkurse, Aufnahme von Arbeit und Ausbildung und sportlichen Aktivitäten von Geflüchteten aus unterschiedlichen Herkunftsländern haben sich die Besucherzahlen an einem Nachmittag unter der Woche stark reduziert.
Deshalb hat Petra Kern angeboten, in unregelmäßigen Abständen das Café der Kulturen Sonntagnachmittags an alter Begegnungsstätte wieder aufleben zu lassen.
Zur Geschichte des Cafés der Kulturen gehört auch, dass es ebenfalls in unregelmäßigen Abständen in den Gemeinschaftsunterkünften Heuweg und Cabrio-Gelände stattgefunden hat.
Immer verantwortlich von Petra Kern organisiert, die uns am 27. Oktober zusammen mit Lisa Ecke und ihrem Team einen schönen Sonntagnachmittag bereitet hat. Die zahlreich gespendeten Kuchen wurden sehr einladend präsentiert. Die Raumgestaltung und die musikalische Begleitung von Rainer Henning und Dmytro Linkov haben mit zu einer Atmosphäre des Wohlfühlens im Alten Rathaus beigetragen. Über 60 geflüchtete und einheimische Gäste haben sich mit anerkennenden Worten bei allen Helferinnen und Helfern und den Spendern der Kuchen herzlich bedankt. Petra Kern und Lisa Ecke haben im Laufe der Jahre dem Café der Kulturen und dem Begegnungscafé ein sympathisches Gesicht gegeben und hunderten von Gästen angenehme Stunden der Begegnungen ermöglicht. Getreu unseres neuen Slogans „Gemeinsam geht es weiter“ freuen wir uns schon auf weitere Cafés der Kulturen im Alten Rathaus in Großheppach.
In seiner Klausurtagung am Samstag, den 12. Oktober hat der Vorstand die Weichen seiner Arbeit für 2025-2027 gestellt.
Für die am 24. Januar 2025 turnusmäßig stattfindenden Wahlen zum Vorstand haben sich alle bisherigen Vorstandsmitglieder zu einer Wiederwahl bereit erklärt.
Im Vorfeld der Jahreshauptversammlung mit Wahlen wird der Vorstand am 26. November 2024 zu einer Informationsveranstaltung für Geflüchtete einladen, um die Bedeutung ehrenamtlicher Arbeit, demokratischen Wahlen und das Verfahren nach dem deutschen Vereinsrecht zu erläutern.
Kernpunkte unserer Arbeit bleiben weiterhin ehrenamtlicher Deutschunterricht, Kleiderladen, Fahrradwerkstatt, Ausbildung und Arbeit, Hilfe im Alltag, Café der Kulturen, Dienstagstreff in der Gemeinschaftsunterkunft Cabrio, Begleitung in der Gemeinschaftsunterkunft Heuweg und der Koordinierungsausschuss als Begegnungsplattform der einzelnen Arbeitsgruppen mit Vertreterinnen und Vertretern von geflüchteten Vereinsmitgliedern.
Darüber hinaus planen wir für 2025 Begegnungen mit Kommunalpolitikern, den schon traditionellen Vereinsausflug im Frühjahr und im Juli unser großes Sommerfest vor dem Integrationshaus.
Selbstverständlich bringen wir uns auch weiterhin aktiv im WeiBIM ein und pflegen engen Kontakt zu unseren Verbundpartnern.
Gemeinsam geht es weiter.
Gemeinsam, miteinander und wertschätzend waren die prägenden Worte der Jubiläumsveranstaltung des Integrationsverein am 28. September in der Jahnhalle.
Die Gemeinsamkeit wurde auch dadurch sichtbar, dass sich Verbundpartner und befreundete Organisationen mit Informationsständen in der Jahnhalle präsentierten. Die 14 Informationsstände waren ansprechend hergerichtet und haben Besucherinnen und Besucher bei einem einstündigen Rundgang durch die Jahnhalle zum Dialog eingeladen. Neben den Bildern des Integrationsvereins und den Arbeitsgruppen Arbeit und Ausbildung, Deutschunterricht, Café der Kulturen und Team Gemeinschaftsunterkunft Heuweg, Team Cabrio und Hilfe im Alltag, Fahrradwerkstatt und Kleiderladen waren die EVA, die Tafel, der WeiBIM mit dem Strick- und Kochtreff, Sprachförderung, Integrationsmanagement und Dolmetscherteam, der Jazzclub Armer Konrad und die SG Weinstadt vertreten.
In seiner Eröffnungsrede betonte der Vorsitzende Lothar Holzwarth, dass es ein beschriebenes Ziel unserer Arbeit ist, auch zum sozialen Frieden in unserer Stadt beizutragen und wir uns für ein friedliches Miteinander einzusetzen.
Wörtlich sagte Lothar Holzwarth „deshalb treffen uns grausame Verbrechen, wie in Solingen in Mark und Herz und wir verurteilen diese Straftaten auf das Schärfste.
Geflüchtete die in unserem Land gravierende Straftaten begehen haben aus unserer Sicht ihr Bleiberecht verloren. Dies sage ich auch mit dem Blick auf die überwiegende Zahl von geflüchteten Menschen aus den unterschiedlichsten Herkunftsländern, die sich gesetzestreu verhalten und trotzdem Vorverurteilungen und Anfeindungen ausgesetzt sind. Außerdem erschweren solche Taten uns die ansonsten erfolgreiche Integrationsarbeit“. In dieser Aussage war er sich mit dem OB Herrn Scharmann einig, der im Rahmen seines Grußwortes ebenfalls die grausamen Straftaten von Solingen und Mannheim auf das Schärfste verurteilte.
Herr Scharmann bedankte sich bei den Verantwortlichen im Integrationsverein für ihr 10jähriges nachhaltiges Wirken in Weinstadt. Mit Blick auf die Zukunft sagte er, die Arbeit ist jedoch noch lange nicht getan. Gemeinsam bleiben wir weiter am Ball. Es kommen weiterhin Menschen aus unterschiedlichen Ländern zu uns, die etwa vor Krieg und Gewalt fliehen. Sie alle benötigen eine Unterkunft, Ansprechpartner, Sprachkurse, Hilfe im Alltag und schließlich eine Ausbildung oder einen Arbeitsplatz. Gemeinsam mit Ihnen, den Engagierten vom Integrationsverein, wird es uns als Stadtgesellschaft auch in Zukunft gelingen, diese Menschen aufzunehmen, zu begleiten und zu integrieren.
Worte des Dankes und der Anerkennung fanden auch Herr Rall vom Kreisdiakonieverband Rems-Murr-Kreis und Herr Schittler von der Stiftung L(i)ebensWert der genossenschaftlichen PSD Bank RheinNeckarSaar.
Im generationsübergreifenden Podiumsgespräch, kompetent moderiert von unserem Vorstandsmitglied Dietrich Kunze, wurde die 10jährige Geschichte auf unterhaltsame und interessante Art und Weise betrachtet.
Heinz Schnürle erzählte, wie eine kleine Gruppe von Ehrenamtlichen aus der Zivilgesellschaft 2014 im Heuweg die Arbeit mit und für Geflüchtete aufgenommen hat, unterstützt wurden sie dabei von den Kirchengemeinden in Weinstadt. Schwerpunkte waren damals wie heute die Sprachvermittlung und die Integration in den Arbeitsmarkt.
Heinz Schnürle und Rainer Bliesener, der erste Vorsitzende im Integrationsverein, haben die Worte der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel „wir schaffen das“ mit Leben gefüllt. Diese Willkommenskultur hat auch in Weinstadt nicht allen gefallen. Proteste gegen die geplante Gemeinschaftsunterkunft auf dem Cabrio-Gelände wurden durchgeführt. Rainer Bliesener, damals Mitglied im Gemeinderat und in unmittelbarer Nachbarschaft zum Cabrio-Gelände wohnend, hat eine Gegenbewegung organisiert und damit stark zum bis heute anhaltenden und friedlichen Miteinander zwischen den Geflüchteten in der Gemeinschaftsunterkunft und den Anwohnern beigetragen. Sein Engagement führte im Jahr 2016 auch zur Gründung des Integrationsvereins, um die Arbeit verbindlicher zu gestalten.
Seit 2 Jahren engagiert sich Antonia Röhrle in herausragender Art und Weise für Geflüchtete aus der Ukraine. Über ihre WhatsApp-Gruppe erreicht sie mittlerweile über 200 Geflüchtete aus der Ukraine und versorgt sie mit Informationen. Antonia Röhrle betonte, dass überwiegend die älteren Ukrainerinnen und Ukrainer, sowie Mütter mit Kindern deren Männer noch in der Ukraine sind nach dem Krieg wieder in ihr Heimatland wollen, während sich die Jüngeren eine Zukunft in Deutschland vorstellen können.
Taha Yehya und Rajaa Mohamad berichten, wie sie mit ihren Familien das Ankommen in Weinstadt erlebt haben, welche Unterstützung sie vom Integrationsverein erhalten haben und wie sie sich ihre Zukunft in Deutschland vorstellen. Beide sind schulisch erfolgreich, Taha Yehya ist sehr kreativ und hat uns mit seinen Bildern beeindruckt und Rajaa Mohamad engagiert sich bereits im Jugendgemeinderat.
Das schon traditionelle Fußballspiel zwischen Weinstadt United und der AH Endersbach, Film- und Bildeinspielungen und deutsche, arabische und ukrainische musikalische Beiträge rundeten den würdevollen und vielfältigen Nachmittag anlässlich des 10jährigen Jubiläums ab.
Als Dank und Anerkennung für seine ehrenamtliche Tätigkeit im Integrationsverein Weinstadt wurde unser Vorsitzender Lothar Holzwarth in Begleitung seiner Ehefrau am 13. September zum Bürgerfest des Bundespräsidenten in das Schloss Bellevue nach Berlin eingeladen.
In einem würdigen Rahmen wurden rund 4.000 Menschen aus ganz Deutschland für ihre ehrenamtliche Arbeit geehrt. In seiner Dankesrede nannte der Bundespräsident die einzelnen Institutionen aus denen Ehrenamtliche anwesend waren. So wurden auch Personen, die in der Flüchtlingsarbeit engagiert sind als Gruppe genannt.
Uschi und Lothar Holzwarth hatten intensive Gespräche mit langjährigen Kommunalpolitikern, Vertreterinnen und Vertreter von Sozialverbänden und vom Behindertensport. Mit der First Lady Frau Büdenbender hatte Uschi Holzwarth ein interessantes Gespräch über soziales Engagement, während sich Lothar Holzwarth mit dem Ministerpräsidenten von Niedersachsen Stephan Weil über aktuelle Herausforderungen bei der Integration von Geflüchteten austauschte.
Eingebettet in moderierte Diskussionsrunden, unterschiedliche Musik in den einzelnen Pavillons und internationale Speisen gaben dem Bürgerfest einen würdevollen Rahmen. Leider war das Wetter nicht berauschend, oder wie es der Bundespräsident ausdrückte, wir haben zum Aperol Spritz eingeladen, nun wird es eher Jagertee.
Am 24. September wurde Radwan Awad für sein langjähriges Engagement für und mit den Geflüchteten in einem würdigen Rahmen in der Alten Kelter in Strümpfelbach geehrt.
Unser OB Herr Scharmann nannte als Verdienste von Radwan Awad, dass er sich in der Gemeinschaftsunterkunft (GU) Cabrio-Gelände für seine geflüchteten Mitbewohnerinnen und Mitbewohner eingesetzt hat, für Ordnung in der GU gesorgt hat und in engem Kontakt zu den Sozialarbeitern stand.
Nachdem der Integrationsverein das Integrationshaus von der Stadt Weinstadt für vielfältige Veranstaltungen erhalten hat, waren die handwerklichen Fertigkeiten von Radwan Awad gefragt und er hat tatkräftig beim Renovieren mit angepackt.
Mit seiner Familie hat er zahlreiche Veranstaltungen organisiert und immer darauf hingewiesen, dass diese nach deutscher und nicht nach arabischer Zeit beginnen.
Radwan Awad ist der erste Geflüchtete, der diese Ehrenamtsehrung in unserer Stadt erhalten hat. Dies hat er auch als Anerkennung und stellvertretend für andere Geflüchtete empfunden, die über Jahre hinweg mit ihm zusammengearbeitet haben und als geladene Gäste, ebenso wie Vorstandsmitglieder in der Alten Kelter anwesend waren.
… war die Teilnehmerzahl bei unserem Ausflug zum Rosensteinmuseum. Umso persönlicher war dafür das gemeinsame, internationale Miteinander. Mit S- und U-Bahn ging es zunächst nach Stuttgart in den Unteren Schlossgarten. Da wir zeitig am Museum waren, war geplant, dass wir zuerst ein Picknick unter den großen schattigen Bäumen machen. Klein, aber heftig war doch die unerwartete Gewitterwolke direkt über uns, die diesen Traum ins Wasser fallen ließ. Die Museumsleitung war so nett und verwies uns auf die Afrika-Lounge, wo wir unter dem großen Bild der Savanne unsere vielfältigen Köstlichkeiten verzehren konnten. Danach war noch Zeit, um selbst durch das Museum zu schlendern, ehe die Führung begann. Sie lief unter dem Motto „Weltreise“. Übrigens sind alle ausgestellten Tiere im Museum echt. Sie wurden aufwändig präpariert, nicht ausgestopft, wie uns die Museumsführerin erklärte. Eine besondere Technik, die bei großen Tieren oft Jahre dauert. Die Tiere dafür kommen heutzutage meist aus Zoos, Arten aus der Wildnis sind tabu. Los ging die Reise bei den heimischen Rothirschen und Rehen. Mit den Störchen flogen wir dann nach Afrika zum Elefanten. An seinem riesigen Backenzahn wurde uns veranschaulicht, wie die vegetarischen Dickhäuter Gräser und Blätter zermahlen. Dann ging es weiter über den Ozean, vorbei an Wal, Hai, Delfin und Krake zu den Elchen der Nordhalbkugel, den amerikanischen Wasserbüffeln und bis in die Regenwälder dieser Erde. Erstaunlich, was sich da so alles an Tieren im dichten Grün tummelt. Dann ging es noch zum Südpol und Nordpol, die hier im Museum dicht beieinander liegen. Mit dem Besuch des Rosensteinmuseums hatte Rainer Henning wieder ein sehr lohnendes Ziel ausgesucht.
Am Samstag, den 6. Juli fand unser Café der Kulturen vor und im Integrationshaus statt. Unserer Einladung in Kooperation mit dem Amt für Familie, Bildung und Soziales und dem WeiBIM sind trotz schlechter Wetterprognosen über 100 Besucherinnen und Besucher gefolgt. Aufgrund des schlechten Wetters haben wir den Basar in die Räumlichkeiten des Integrationshauses verlegt. Die Damen vom Kleiderladen und vom Stricktreff des WeiBIM, die zum ersten Mal dabei waren, haben vielfältige Waren für kleines Geld angeboten. Traurige Augen von Kindern haben ihre Enttäuschung gezeigt, da wir wetterbedingt unsere Hüpfburg nicht aufbauen konnten. Alles andere konnten wir, immer mit Blick zum Himmel, wie geplant gestalten. Ein wunderbares Kuchenbuffet mit reichlich gespendeten Kuchen und Gebäck, Würzigem und Herzhaftem aus der Türkei und unsere traditionellen Falafel luden zum Verzehr ein. Für diese leckeren Spenden ein großes Dankeschön! Die Atmosphäre vor und im Integrationshaus war beeindruckend. Die musikalischen Beiträge hatten dabei einen großen Anteil. Rainer Henning und Dmytro Linkov mit ihren Gitarren, Viktoriia Hural und der ukrainische Kinderchor, die unter anderem „Marmor, Stein und Eisen bricht“ gesungen haben, sowie Sonja Essich mit ihrer historischen Drehorgel unterhielten die Gäste in vorzüglicher Art und Weise. Unsere verbindende und gemeinsam gesungene Hymne „Wir gehören zusammen“ ist schon traditionelles Liedgut des Integrationsvereins. Allen aktiven Helferinnen und Helfer, die zum Gelingen dieses Festes beigetragen haben, gilt unser herzlicher Dank!
Die Arbeitsgruppe „Arbeit und Ausbildung“ unterstützt geflüchtete Menschen bei der Integration in den deutschen Arbeitsmarkt.
In unterschiedlichen Branchen und Berufen bzw. Ausbildungsstellen ist dies erfolgreich gelungen. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit hier die Übersicht:
- Autolackierer
- Tischler
- Altenpfleger/-in
- IT-Spezialistin
- Maurer/Betonbauer
- Bauwerksabdichter/Dachdecker
- Stukkateur
- Holzmechaniker
- Hausmeister
- Zahnarzthelferin
- Sachbearbeiter/-in
- Mechatronikingenieur
- Lohn- und Gehaltsabrechnungsspezialist
- Pharmazeutisch-technische Assistentin
- Logistikmitarbeiter
- Fachlogistiker
- Gastronomie
- Lebensmitteleinzelhandel
- Bauingenieurin
- Kfz-Mechaniker
- Bäcker
Generell ist festzustellen, dass – auch nach Meinung vieler Arbeitsmarktexperten – bestimmte Branchen, wie z.B. die Pflege, die Krankenhäuser, die Müllabfuhr, die Gastronomie, Logistikunternehmen und die Deutsche Post ohne ausländische bzw. geflüchtete Menschen, gar nicht mehr richtig funktionsfähig wären. …
Und: Gute Integration gelingt nur mit und durch Arbeit!
Unsere Fußballmannschaft – Weinstadt United – zeigte in diesem Jahr wieder sehr gute Leistungen bei dem - von der Fußball-AH-Endersbach veranstalteten - 34. Dorfturnier. Aufgrund einer etwas unglücklichen Auslosung belegten wir ungeschlagen (2 Siege, 3 Unentschieden) und bei nur einem Gegentor „nur“ den 7. Platz. Dies ist aber immerhin die drittbeste Platzierung unserer Vereinsgeschichte. Hauptsache wir waren dabei und es hat Spaß gemacht!
Für viele geflüchtete Menschen aus der Ukraine rückt die Frage näher, unter welchen Bedingungen sie nach Ablauf ihrer derzeitigen Aufenthaltserlaubnis in Deutschland sicher leben können. Die Aufenthaltserlaubnis nach §24 Aufenthaltsgesetz endet Anfang März 2025. Um für die Zeit ab März 2025 mehr Informationen zu erhalten, hat der Integrationsverein zu einem Info-Abend am 21. Mai mit Rechtsanwalt Kugler eingeladen. Rund 30 Personen kamen an diesem Abend, erhielten wichtige Hinweise des Fachanwalts für Ausländerrecht und konnten auch eigene Fragen stellen. Auch wenn es von staatlicher Seite zur Fortführung des Aufenthaltsrechts für die geflüchteten ukrainischen Mitbewohner noch keine Aussagen gibt, geht Rechtsanwalt Kugler davon aus, dass es auf europäischer Ebene, mindestens jedoch auf nationaler Ebene, eine Verlängerung der Aufenthaltserlaubnis für diese Gruppe der Geflüchteten geben wird. Dies vor allem dann, wenn die Kriegssituation in der Ukraine unverändert anhält. Generell ist es hilfreich, wenn geflüchtete Menschen bei uns gute Sprachkenntnisse erwerben, auf A2 - oder B1 - Niveau, und wenn sie sich seit Längerem in einem sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis, möglichst in Vollzeit, befinden. Auf diese Weise kann eine Beschäftigungsduldung, bzw. eine Ausbildungsduldung erreicht werden, die im Anschluss zu einer Niederlassungserlaubnis führen kann. Diese Informationen sind wichtig für UkrainerInnen, die über einen dauerhaften Aufenthalt in Deutschland nachdenken. Viele spezielle Fragen, z.B. zur Situation von Rentnern, von Behinderten, von Studierenden, wurden ebenfalls aufgeworfen und beantwortet. Bei der Übersetzung war Frau Antonia Roehrle von großer Hilfe. Insgesamt ein Abend mit vielen neuen Infos, aber auch mit einer bleibenden Unsicherheit, was die Zukunft im Frühjahr 2025 für unsere ukrainischen Mitbewohner bringen wird.
Ein Museum in Gemeinschaft zu besuchen ist immer viel interessanter als es allein zu begehen. So war der Kleingruppenausflug am 11. Mai nach Stuttgart ins Haus der Geschichte, den Rainer Henning organisiert hatte, wieder ein tolles Erlebnis. Gerade für unsere neuen Mitbürger ist es wertvoll, etwas mehr über die Geschichte von Baden-Württemberg zu erfahren. Gleich im Foyer auf dem „Flickenteppich“ des heutigen Bundeslandes, erschein nach einem „Hopser“ auf eine Stadt, wer zu dieser Zeit dort regiert hat. Dann kam Napoleon und nach der Revolution gab es nur noch vier Länder auf diesem Gebiet. Das heutige Baden-Württemberg hatte dann seine Geburtsstunde am 25. April 1952 um 12:30 Uhr nach einer Volksabstimmung. Von unserer Museums-Führerin wurde das oft so trockene Thema Geschichte sehr bildhaft und mit vielen Anekdoten wunderbar erklärt. Immer wieder gab es im Land unruhige Zeiten, aber es ist auch ein „Wirtschafts-Wunderland“. Teddys, Schuhe, Autos, Sägen, Wäsche und vieles mehr sind dafür bekannt. „Das kenne ich, das finde ich toll und ach, das kommt auch aus Baden-Württemberg.“ So staunte mancher unserer Teilnehmer. Auch der Schwarzwald mit den „Info-Bäumen“ war ein Spaß für Klein und Groß. Und wir hörten, dass nicht erst in jüngster Zeit Baden-Württemberg ein Einwanderungsland ist. Schon im 19. Jahrhundert kamen viele Menschen hierher, um Arbeit zu bekommen. Aber es wanderten auch genauso viele aus der alten Heimat aus und suchten ihr Glück z. B. in Amerika. Zum Abschluss machten wir noch ein kleines Picknick hinter dem Landtag. So ließen wir den informativen Ausflug ausklingen, der allen viel Spaß gemacht hat.
Auf dem Bild ist die Gruppe der Geflüchteten aus der Ukraine zu sehen, die am 10. Mai zu einer Dankesveranstaltung in das Integrationshaus eingeladen hat. Mit dieser Einladung haben sie sich bei den einheimischen Unterstützerinnen und Unterstützern herzlich bedankt. An die 32 Anwesenden aus dem Deutschteam, der Gruppe Arbeit und Ausbildung und dem Kleiderladen des Integrationsvereins, sowie der ev. Kirchengemeinde Beutelsbach richtete sich ihr Dank für die Hilfeleistungen und die Herzlichkeit, mit der sie in Weinstadt aufgenommen wurden. Diese Herzlichkeit kam auch von unseren ukrainischen Gastgebern zurück. In dem schön hergerichteten Integrationshaus gab es nach Worten des Dankes einen Vortrag über Land und Leute in der Ukraine, ihre Geschichte, ihre Traditionen und Sehenswürdigkeiten. Fröhliche, aber auch berührende Bilder und Videos begleiteten den Vortrag. Alle Anwesenden konnten die Köstlichkeiten der ukrainischen Küche genießen. Musikalisch wurde der Abend mit Gesang von Erwachsenen und Kindern, sowie Gitarrenmusik begleitet. Bei aller Schwere des furchtbaren Krieges in der Ukraine durften wir einen schönen, ungezwungenen ukrainisch-deutschen Abend verbringen, feststellen wie Herzlichkeit gelebt wird und über die Zeit Freundschaften entstanden sind.
Lothar Holzwarth
Am Samstag, den 20. April fand unser diesjähriger Mitgliederausflug statt.
40 Erwachsene und 11 Kinder aus acht Nationen verbrachten einen erlebnisreichen Tag.
Zuerst ging es in den Wildpark nach Bad Mergentheim, wo wir Rotwild, Vögel, Fischotter, Braunbären, Luchse, Elche Wölfe, Geier, den Waldrapp, Wildkatzen, Polarfüchse und Waschbären bestaunen konnten. Danach ging es weiter nach Rothenburg ob der Tauber, dort erwarteten uns bereits drei Stadtführer, die uns in kleineren Gruppen auf Entdeckungsreise mitnahmen und uns die 1000jährige Geschichte der Stadt nahe brachten.
Am vergangenen Samstag war es wieder soweit, 25 Geflüchtete verschiedener Nationalitäten mit einer starken ukrainischen Fraktion, aber auch deutsche Ehrenamtliche folgten dem Aufruf des Integrationsvereins Weinstadt, um bei der Kreisputzete tatkräftig mitzuhelfen. In 2 Gruppen wurden Straßen- und Wegeränder, sowie Fußwege entlang der Schorndorfer Straße, im Bereich des Endersbacher Bus- und S-Bahnhofs und um Benzach herum von achtlos weggeworfenem Müll gereinigt. Es war wieder einmal erschreckend, wie stark unsere schöne Stadt von einigen Mitbürgern als Müllkippe missbraucht wird. Sehr positiv dagegen war, dass einige Geflüchtete sich sogar dafür bedankten, etwas an die Weinstädter Gemeinschaft zurückgeben zu können. Deshalb auch an dieser Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön an alle Helferinnen und Helfer.
Karlheinz Ecke
Am 15. März fand eine kurzweilige Jahreshauptversammlung mit vereinsrechtlichen Regularien und ohne Wahlen statt.
Anhand einer Bilderpräsentation und eines Videos wurden unsere Aktivitäten in 2023 präsentiert und die Planungen für das Jahr 2024 vorgestellt.
Die Arbeitsgruppe Arbeit und Ausbildung des Integrationsvereins Weinstadt e.V. hat schon über 35 geflüchtete Mitbewohnerinnen und Mitbewohner in verschiedene Branchen des deutschen Arbeitsmarktes vermittelt.
Der Vorsitzende Lothar Holzwarth sprach der Arbeitsgruppe und ihrem Sprecher Peter Hock, sowie allen Beteiligten an diesem Prozess, den Dank und die Anerkennung für diese gelungene Integration in den deutschen Arbeitsmarkt aus.
Am 19. Februar fand im Integrationshaus in Zusammenarbeit mit dem Jobcenter Waiblingen zum zweiten Mal eine Informationsveranstaltung schwerpunktmäßig für geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer statt. Dies ist ein weiterer Baustein des Arbeitskreises „Arbeit und Beruf“, um geflüchteten Menschen bei der Integration in den Arbeitsmarkt zu helfen. Wie stark das Interesse ist, zeigt die große Resonanz auf die Einladung – es kamen über 30 Interessierte ins Integrationshaus.
Schwerpunkte der Informationen und der zahlreichen Fragen waren:
- Wie findet man Arbeit und wer sind die Ansprechpartner im Jobcenter
- Erläuterung des „Job-Turbos“ und die verstärkten Bemühungen des Jobcenter, Geflüchtete nach den ersten Deutschkursen in Arbeit zu bringen
- Arbeit lohnt sich, schafft gesellschaftliche Akzeptanz und ist der beste Weg zu nachhaltiger Integration
- Das deutsche Lohnsteuer- und Sozialversicherungssystem – wenn man arbeitet, hat man immer mehr finanzielle Mittel zur Verfügung
- Was muss man bei der Arbeitsaufnahme beachten
Die Rückmeldungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmern waren durchwegs positiv. Bemerkenswert war auch, dass u.a. 2 Frauen jahrelang in der Ukraine als Krankenpflegerin bzw. Erzieherin gearbeitet haben. Eigentlich sollte es bei unserem Fachkräftemangel sehr schnell geeignete Einsatzmöglichkeiten geben.
Unser Dank richtet sich zum einen an die beiden Herren vom Jobcenter Waiblingen für die umfassenden Informationen und die Beantwortung der Fragen und zum anderen an unser Vereinsmitglied Antonia Röhrle, die diese Veranstaltung durch die Einladung, Organisation und die komplette Übersetzung der Informationen zu einer gelungenen Sache gemacht hat.
Der Integrationsverein Weinstadt e.V. mit seinen 270 Mitgliedern aus 19 Nationen hat sich aktiv an den Demonstrationen gegen rechts am 20. Januar in Stuttgart und am 24. Januar in Schorndorf teilgenommen.
Unsere Hymne „wir gehören zusammen“ prägt unser Vereinsleben. Kulturelle Vielfalt, Toleranz, wechselseitige Wertschätzung und das Eintreten für Demokratie und Menschenrechte sind Merkmale unserer Vereinsarbeit.
In Kooperation mit der ev. Kirchengemeinde Beutelsbach und dem Amt für Familie, Bildung und Soziales haben wir uns auch in diesem Jahr beim Begegnungscafé am 25. Januar beteiligt.
Als Dankeschön für alle Aktiven in den einzelnen Aufgabenbereichen hat der Vorstand am 19. Januar zu einer Dankesveranstaltung ins Integrationshaus eingeladen. Dabei schauten wir uns gemeinsam eine Bilddokumentation der Aktivitäten vom letzten Jahr an. Bei Uschis selbstgemachten vegetarischen und klassischen Maultaschen mit Salat verbrachten wir einen schönen Abend.
Das Jahr 2023: herausfordernd und vielfältig
Im Mittelpunkt der Vereinsarbeit standen wieder unsere schon traditionellen Kernaufgaben in den Teams für Deutschunterricht, dem Kleiderladen, der Fahrradwerkstatt, bei Arbeit und Ausbildung, Hilfe im Alltag für Geflüchtete, dem Dienstagstreff in der Gemeinschaftsunter-kunft Cabrio-Gelände, in der Gemeinschaftsunterkunft Heuweg und bei Weinstadt United unserer Fußballmannschaft.
Darüber hinaus war der Integrationsverein Kooperationspartner bei den Begegnungscafés der ev. Kirchengemeinde Beutelsbach und dem Amt für Familie, Bildung und Soziales. Im Rahmen dieser Partnerschaft haben wir zu Spendenaktionen für Menschen im Kriegsgebiet der Ukraine und den Erdbebengebieten in der Türkei und Syrien aufgerufen.
Mit dem Kommunalen Kino wurden ebenfalls in Kooperation zwei Filme über Fluchtgeschichten, Ankommen in Deutschland und Integration in den Arbeitsmarkt mit anschließender Diskussion gezeigt.
Geflüchtete aus dem Libanon und Syrien haben jeweils zu Informationsabenden in das ev. Gemeindehaus in Großheppach eingeladen. Sie haben über die politische, wirtschaftliche und kulturelle Lage in ihren Heimatländern informiert. Bilder mit Sehenswürdigkeiten gezeigt und dazu Köstlichkeiten aus ihren Ländern gereicht.
In den Genuss von Köstlichkeiten kamen auch die Gäste im Integrationshaus, als beim Zuckerfest über die Bedeutung des Fastenmonats Ramadan und das Fastenbrechen informiert wurde.
Die Interkulturellen Wochen der Stadt Weinstadt haben wir mit einem großen Begegnungscafé der Kulturen vor dem Integrationshaus eröffnet und mit einem Besuch des Nikolaus in der Gemeinschaftsunterkunft Cabrio-Gelände abgeschlossen.
Selbstverständlich waren wir auch beim Sommerfest in der Grünen Mitte, beim Advent im Endersbacher Oberdorf und mit der größten Gruppe bei der Markungsputzete wieder mit dabei.
Mit der Gemeinderatsfraktion Bündnis 90/Die Grünen haben wir aktuelle Themen der Migration und Integration im Integrationshaus diskutiert. Dies fand in der Podiumsdiskussion im Stiftskeller seine Fortsetzung. An dieser nahmen u.a. unser OB, Herr Scharmann und der Staatssekretär, Herr Lorek, der in der Landesregierung Baden-Württemberg für diese Themen zuständig ist, teil.
Die Kleingruppenausflüge und der Jahresausflug an den Bodensee waren besondere Höhepunkte.
Der Lieder- und Gitarrenabend im Integrationshaus wurden von zwei ukrainischen Geflüchteten und zwei Einheimischen mit drei Gitarren und einem Keyboard gestaltet. Gemeinsam wurden in deutscher, ukrainischer und englischer Sprache Lieder über Frieden und Heimat gesungen.
Dieses herausfordernde Jahrespensum war nur mit einer Vielzahl von ehrenamtlichen Aktiven zu gestalten. Bei diesem Personenkreis bedankt sich der Vorstand des Integrationsvereins Weinstadt e.V. von ganzem Herzen.
Für den Vorstand
Lothar Holzwarth
Der Vorstand des Integrationsvereins Weinstadt e.V. bedankt sich bei allen Aktiven im Verein und Freundeskreis Asyl für ihre tolle Arbeit in den einzelnen Aufgabenbereichen in diesem Jahr.
In den Teams des Kleiderladens, der Fahrradwerkstatt, im Deutschunterricht, im Café der Kulturen, bei den Begegnungscafés, bei Arbeit und Ausbildung, dem Dienstagstreff in der Gemeinschaftsunterkunft Cabrio-Gelände, in der Gemeinschaftsunterkunft Heuweg, bei Hilfe im Alltag für Geflüchtete, bei den Sprachvermittlerinnen, bei Ausflügen, bei Weinstadt United und den gemischten Teams von Geflüchteten und Einheimischen beim Auf- und Abbau und Verpflegung bei Veranstaltungen wurde Großartiges geleistet.
Unser Dank richtet sich auch an die Sozialarbeiter, die Integrationsmanagerinnen, das Amt für Familie, Bildung und Soziales, den Gemeinderat und unseren OB, Herrn Scharmann, für die gute Zusammenarbeit und Unterstützung unserer ehrenamtlichen Arbeit. Dasselbe gilt für den Kreisdiakonieverband und den zuständigen Stellen beim Landratsamt Rems-Murr-Kreis.
Allen zusammen wünscht der Vorstand des Integrationsvereins gesegnete Weihnachten und alles Gute für das Jahr 2024.
Der Vorstand
Am 6. Dezember kam der Nikolaus mit kleinen Geschenken für Kinder in die Gemeinschaftsunterkunft Cabrio-Gelände. Bei Punsch, Glühwein und musikalischer Begleitung verbrachten die Bewohner und zahlreiche Gäste einen schönen Abend.
Der Jazzclub Armer Konrad hat ein Benefizkonzert in der Jahnhalle ausgerichtet. Dabei wurde dem Integrationsverein die Möglichkeit geboten an einem Stand über seine Aufgabenbereiche und Projekte zu informieren. Der Erlös aus dem Benefizkonzert kam der EVA, der Tafel, dem Integrationsverein und somit bedürftigen Menschen zugute. Bei der Scheckübergabe konnten wir eine großzügige Spende entgegennehmen.
Wir bedanken uns bei den Verantwortlichen des Jazzclub Armer Konrad herzlich für diese gelungene Veranstaltung.
Durch eine internationale Teamarbeit haben wir uns beim Advent im Endersbacher Oberdorf schön präsentieren können. Arabisch sprechende Geflüchtete haben unseren Stand auf- und abgebaut. Ukrainische Geflüchtete und einheimische Vereinsmitglieder haben selbstgemachtes Weihnachtsgebäck gespendet, welches wir wieder mit internationaler Besetzung an unserem Stand verkaufen konnten. Arabisch- und deutschsprechende Vereinsmitglieder haben die schon traditionellen Falafel zubereitet und verkauft. Eingebettet im gesamten Adventsmarkt, mit musikalischer Umrahmung des Musikvereins Endersbach, haben wir uns wohlgefühlt und danken den Verantwortlichen, dass wir wieder dabei sein konnten.
Dies haben wir am 3. November im Integrationshaus wieder eindringlich erleben dürfen.
Rainer Henning, Dmitro Linkov und Gerhard Zach auf ihren Gitarren, begleitet von Viktoria Hural auf dem Keyboard, haben wunderbar miteinander musiziert.
Rund um das Thema Heimat und Frieden wurde gemeinsam in deutscher, englischer und ukrainischer Sprache begleitend gesungen.
Rainer Henning hat die Texte zum Großteil übersetzt und in einer Präsentation an die Leinwand projiziert. Neben Musik und Gesang haben Rainer Henning und Gerhard Zach dem interessierten Publikum zu einigen Liedern auch Geschichten und Hintergründe erläutert.
Es war, wie im letzten Jahr, wieder ein beeindruckender Gitarren- und Liederabend. Unser Dank geht an alle vier Akteure, die uns dies geboten haben.